Hallo RubySoho,
ich hab jetzt diese Diskussion etwas verfolgt und bin nun der Meinung auch noch meinen Senf dazugeben zu müssen. Als erstes tut es mir wirklich Leid für Dich, dass Du da offensichtlich an einen (nicht mehr) qualifizierten Kieferorthopäden geraten bist.
Ich weiss nicht, ob Du den Termin bei Deinem Anwalt schon hattest, und ob der - was ich doch hoffe - zu Deiner Zufriedenheit ausgefallen ist. Was ich Dir aber sagen kann, ist, dass es unheimlich schwer ist einen Mediziner (und da gerhören die Zahnärzte auch dazu) wegen eines "Pfuschs" zu verklagen, denn die ärztliche Leistung ist eine Kunst! Wenn in Klempner, Tischler, oder ein sonstiger Handwerker eine mangelhafte Leistung erbringt, muss er dafür gerade stehen; Aerzte aber nicht, den man kann ja auch einen Künstler schlecht verklagen, weil einem sein Werk nicht gefällt.
Ich hatte beruflich mehrere Jahre hautnah mit den verschiedensten Zahnärtzten zu tun und kann darum sagen, dass das subjektive Empfinden, welches man seinem Behandler gegenüber hat, täuschen kann. ich kenne Zahnärzte (nicht explizit KFOs), deren Praxis in Sachen Designermöbel, Hightechequipment etc. nicht zu toppen ist, die Leistung aber, die der betreffende Arzt erbringt, eher mangelhaft ist . Aber ich kenne auch solche, deren Leistung sehr gut ist, dafür ist das Arbeitsumfeld, zwar sauber, aber nicht protzig. Ich will damit sagen, vom Behandler und seinem Umfeld auf die Arbeitsqualität zu schliessen ist sehr schwierig.
Was ich auch noch in diesem Zusammenhang anmerken möchte: DU, RubySoho, hast Deinem Kieferorthopäden den Auftrag erteilt, Deine Zähne zu richten, also hast DU auch das Recht bei der Behandlung mitzureden! Hier sind wir doch eher wieder bein Tischler, als beim Künstler, den der Tischler hat den Stuhl auch so anzufertigen, wie DU es willst.
Ich weiss, wenn man beim Zahnartz auf den Stuhl sitzt, fühlt man sich zuweilen schon recht ausgeliefert, und zum Teil geht es ja schon fast Richtung Intimsphäre, aber trotdem, oder gerade desswegen, muss man auch den Mut haben, dem Behandler Fragen zu stellen! (OK, vielleicht nicht gerade, wenn er die Finger in Deinem Mund hat
)
Du kommst aus Saarbrücken? Hast Du schon herausgefunden, wo sich dort die nächste Uni mit Lehrstuhl für Kieferorthopädie befindet? Vielleicht solltest Du mit Deiner Story dort mal vorstellig werden. Für die Assistenten und Professoren dort, sind Leute wie Du, welche mit den Behandlungsverlauf ihres Zahnarztes nicht einverstanden sind, alltäglich. Also keine Hemmungen! Ich will Dir keine Angst machen, aber wenn ich mir Deine Bilder einer vierjährigen Behandlung ansehe, muss ich Dir raten, möglischst rasch etwas zu unternehmen! Wenn Dir tatsächlich eine nicht allzufernen Tages die Zahnspange entfernt werden soll - was ich natürlich ganz fest für Dich hoffe - kommt bei einer "verpuschten" Behandlung wahrscheinlich in Zukunft leider noch Einiges auf Dich zu. In Deinem Alter musst Du bei der durchschlittlichen Lebenerwartung einer Saarländerin noch 40-50 Jahren mit Deinen Zähnen leben!
Daher mein Rat: Möglichst schnell nach einer Aternative ausschau halten, und wähle dann eine, die wirklich das beste Resultat verspricht, auch wenn Du (hoffentlich nicht) nochmals mit einpaar Jahren Zahnspange rechnen musst. Weisst Du, so nach dem Moto: "Lieber ein Schrecken mit Ende, als ein Ende ohne Schrecken.", oder wie ging doch dieser Spruch nochmals??
Ich komme nicht aus Deutschland und bin daher mit Eurem Krankenkassensystem nur bedingt vertraut, aber sollten nicht gerade in Deinem Fall bei den verantwortlichen Personen auf der Krankenkasse die Glocken läuten? Eine Behandlungsdauer, die schon ums Doppelte verlängert wurde, und deren Dauer auch für einen "schwierigen Fall" sehr lange dauert?
Ich denke, Dein KFO musste auch die Repositonierung der Bänder der Krakenkasse in Rechnung stellen?
Das Wiedereingliedern von 22 Bändern ist wohl auch nicht ganz alltäglich?
Auch die zusätzliche Extraktion von vier Prämolaren nach zwei Jahren Behandlung, ist doch auch eher speziell. Ein KFO macht normalerweise eine Behandlungsplanung, aufgrund dieser dann auch bestimmt wird, was für Apparaturen eingestzt werden, und ob u.U. Zähne gezogen werden müssen. Diese Behandlungsplanung liegt auch der Kostenvoranschlag zugrunde, den er sicher bei der Kankenkasse einreichen musste.
Ich kenne diesen Sachverhalt ja wirklich nur von Deinen Posts hier in diesem Forum, aber hast Du die Abrechnungen und Forderungen, die Dein Behandler an die Krankenkasse überweisst je zu Augen bekommen? (Wie gesagt, ich kenne das deutsche System nicht genau)
Evtl. liesse sich ja da etwas in Richtung Zahnarztwechsel machen? ;-)
RubySoho, ich wünsche Dir für Dein Zahnspangen-Abenteuer noch all die nötige Kraft es durchzustehen, und vorallem, dass es ein für DICH befriedigendes Ende gibt! Halte uns doch auf dem laufenden, denn ich denke, es tut manchen User in diesem Forum gut, zu erfahren, was sich da draussen in der Welt manchmal für Dinge abspielen.